Intermodaler Transport

Konkurrenz oder Ergänzung?



Lkw, Schiff und Eisenbahn – es gibt eine wachsende Forderung nach mehr Koordination zwischen den unterschiedlichen Transportformen, um die Umwelt- und Verkehrsprobleme auf Europas Strasse zu lösen. Die Lösung für die Zukunft könnte ein vermehrter Einsatz kombinierter Transportlösung sein.

 

Wenn man Europa jemanden gegenüber das Stichwort „Stau“ erwähnt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich sogleich eine hitzige Diskussion über Politik, Umwelt und verschwendete Zeit beim Pendeln zum Arbeitsplatz entwickelt. Es gibt ihn jeden Tag: den chronischen Stillstand des Verkehrsflusses auf den 7`500 km Strassen in und um die grösste Städte Europas, die fast zehn Prozent des gesamten kontinentalen Strassennetzes ausmachen.

Mit dem Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung nehmen auch die Verkehrsprobleme zu. Die EU rechnet damit, dass Verkehrsstaus ab 2010 mehr als 80 Milliarden Euro pro Jahr kosten, wenn die Infrastruktur Europas nicht deutlich verbessert wird. Im Bezug auf die Umwelt ist die Situation bereits sehr alarmierend. Gemäss einem Bericht der EU-Kommission von 2003 mit dem Titel „Europa am Scheideweg“ ist der Verkehr heute für fast ein Drittel der Kohlendioxidemissionen in der EU verantwortlich.

Das hat die EU-Kommission sowie mehrere private Institution dazu veranlasst, die Möglichkeiten von Eisenbahn und Schifffahrt hinsichtlich der Entwicklung neuer Wachstumsbereiche für den Verkehr in Europa z überprüfen.

„Intermodaler Transport“ - die Kombination aus Eisenbahn, Schiff und LKW für den Transport von Güter durch Europa – ist zum Schlagwort mit hoher Priorität geworden.

„Wir können erkennen, dass das Volumen in Europa ständig steigt, auch für die Eisenbahnen. Es gibt heute mehr Akteure, die intermodalen Transport anbieten als noch vor ein paar Jahren“.

Dieser Trend wird durch steigende Kraftstoffpreise und direkte politische Initiativen, wie Beispiel Kraftfahrzeugsteuer und Verkehrssubventionen, gefördert. Am wichtigsten in der zuletzt genannten Kategorien ist das Projekt „Marco Polo“ der EU-Kommission. Es handelt sich dabei um eine mehrere Milliarden umfassende Kampagne zur Unterstützung der Verlagerung des Transport innerhalb der EU auf Schiff und Schiene.

 

Auch wenn es ein allgemeines Einvernehmen im Bezug auf die Vorteile von kombinierten Transportmethode für Wirtschaft und Umwelt gibt, bleibt dennoch die frage offen, wie schwierig es tatsächlich sein wird, diese Verlagerung in die Praxis umzusetzen. Alle Transportmethoden unterscheiden sich in Struktur und Ausmass, und alle sind Opfer ihrer selbst auferlegten Beschränkungen und Probleme:

Die Schifffahrt hat die Kapazität und nahezu unbegrenzten Platz – aber der Transport ist zeitintensiv und erfordert grosse Verladekräne in den Häfen. Die Eisenbahnen ist wirtschaftlich und umweltfreundlich – aber sie benötigt eine erhebliche Kapazitätserweiterung, um den Transport im grossen Still bewältigen zu können.

„Beide Transportmethoden bieten grössenbedingte Kostenvorteile, die bei langen Strecken zum Tragen kommen. Die einzige Frage ist nur, in welchem Umfang diese Methode als alternative zum Lkw gelten können. Innerhalb der EU wird geschätzt, dass es Verlagerungspotenzial bei Entfernungen von 500 km und mehr gibt. In ganz Europa erfolgt nur etwa drei Prozent aller Lkw-Transporte über diese Entfernungen. Zwei Drittel aller Güter werden über Entfernungen von weniger als 50 km transportiert.

„Der Verteilerverkehr innerhalb und zwischen europäischen Städten erfolgt mit dem Lkw. Hier gibt es kein grosses Potenzial für den intermodularen Verkehr. Es besteht dennoch ein immenser Bedarf, dass Schifffahrt und Eisenbahnen einen Teil der in Europa schnell wachsenden Gütervolumen übernehmen. Vor allem muss die Kapazität des europäischen Eisenbahnetzes erweitert werden, damit ein Anstieg des intermodalen Transports möglich ist. Eisenbahnstrecken bilden in vielen Bereichen einen Engpass. Um die grösseren Städte muss ein Doppelgleis gebaut werden. Zusätzlich sind wesentlich mehr intermodale Terminals zum Umladen zwischen Eisenbahn und Lkw erforderlich, damit diese kombinierte Transportlösung in grösserem Massstab profitable wird.“

Viele Experten erwarten, dass wenn die Infrastruktur erst einmal vorhanden ist, die Eisenbahn ein wettbewerbsfähige Ergänzung zum Strassentransport der Zukunft darstellt.

„In Europa ist der Lkw natürlich die Nummer eins beim Strassentransport.Bei unseren Kunden steigt das Interesse an intermodale Verkehr jedoch merklich an. Wenn mehr Terminals und eine grössere Eisenbahnkapazität vorhanden sind, glauben wir, dass der intermodale Transport die effizienteste Ferntransportlösung sein wird.“

 

DB Intermodal Konzentriert sich vollständig auf den eisenbahnbasierten Kombiverkehr und ist beim intermodalen Transport in Europa führend. Mit mehr als drei Millionen Container auf mehr als 2`000 Zügen wöchentlich befördert das Unternehmen jeden Tag Güter über den ganzen Kontinent, die 13`300 Lkw-Ladungen entsprechen.

„In den letzten Jahren gab es ein zweiteiliges Wachstum bei den eisenbahnbasierten intermodalen Transport. Langfristig erwarten wir eine Kombination der Flexibilität von Kurzstrecken mit der Kosteneffizienz wettbewerbsfähig würde“, fügt andreas Schulz hinzu.

„Das würde allerdings einen Sinneswandel in der Industrie erfordern Eisenbahnen gelten immer noch als altmodisch und unflexibel.“ Wir sehen einfach eine wachsende Akzeptanz der 20- und 40- Fuss-Container innerhalb aller Transportformen. Intermodalen Transport bedeutet, dass wir von mehr als einer Transportmethode Gebrauch machen sollte. Das erfordert einen Lastentransport, der einfach von einem System zum anderen wechseln kann.

Container verwandeln jegliche Fracht in Standartfracht. Es macht keinen Unterschied, was oder wie sie laden, nur der Bestimmungsort ist wichtig. Mit Standartlösungen erhalten wir bessere Auslastungsraten und eine höhere Kosten effizient. Dadurch werden automatisch auch Umwelt- und Verkehrssituation verbessert.“

Bei der Schifffahrt ist die Verwendung von Standartcontainer schon lange die Regel. Wenn intermodale Transportlösungen eine Chance haben sollen, ist es nach Meinungen von Kent Lumsden wichtig, dies modulare Lösung auch für den Eisenbahn- und Strassentransport zu übernehmen.

„Die Eisenbahn muss so effizient wie das Strassensystem gemacht werden, so dass beide auf einfache Weise verknüpft werden können. Das erfordert die entsprechende Infrastruktur, Terminals und Schienen.“

Ausserdem bedarf es neuer Verkehrslösungen und besserer Informationssysteme, so dass der Schienenverkehr einfacher auf kleinere Entfernungen heruntergebrachten und mit dem anschliessende Lkw-Transport kombiniert werden kann. Dies könnte eine Möglichkeit sein, die nicht allzu ferner Zukunft verstärkt genutzt wird.

 
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